SMART METER GATEWAY (SMGW)
Das SMGW ist die zentrale Kommunikationseinheit eines intelligenten Messystems, welches nach Vorgabe des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) entwickelt wurde. Die Hauptaufgabe des SMG ist die sichere Datenübertragung von Verbrauchswerten an zugelassene Empfänger (bspw. Netzanbieter, Energieversorger, etc.).
Systemarchitektur
SMGs verfügen über drei definierte Schnittstellen. Jeder dieser Schnittstellen ist sicher verschlüsselt und zielt auf die Bedürfnisse verschiedener Empfänger ab. Das SMG stellt in diesem Verbund sicher, dass sämtlich Kommunikationsverbindungen verschlüsselt sind und das nur bekannten Teilnehmern bzw. Empfängern Zugang gewährt wird. Im folgenden Abschnitt werden die drei Kommunikationsschnittstellen genauer erläutert:
Lokales metrologisches Netzwerk (LMN)
Über die LMN-Schnittstelle kommuniziert das SMG mit den angebundenen intelligenten Zählern einer Immobilie (Strom, Gas, Wasser, Wärme). Dabei kommunizieren die Zähler ihre Werte dauerhaft an das SMG. Der technischen Richtlinie nach, kann die LMN-Schnittstelle sowohl als Nahbereichs-Funkschnittstelle oder als serielle Schnittstelle aufgesetzt sein.
Home Area Network (HAN)
Die HAN-Schnittstelle ermöglicht als Ethernetschnittstelle die Einbindung des SMGs in das Heimnetz. Hierfür eigenen sich bspw. intelligente Smart Home Geräte. Ebenfalls lassen sich über die HAN-Schnittstelle auch per Fernzugriff regelbare Energieerzeuger wie Blockheizkraftwerke und Photovoltaikanlagen oder Verbrauchseinrichtungen wie Ladesäulen und Nachtspeicherheizungen steuern. Dabei versichert das SMG, dass sämtliche Verbindung mit Heimnetz-Geräten verschlüsselt hergestellt werden.
Wide Area Network (WAN)
WAN dient als Schnittstelle für sämtliche Kommunikation mit externen Marktteilnehmern (EVUs, Messdienstleister, Messstellenbetreiber etc.). Hierbei geht aus Sicherheitsgründen die Kommunikation ausschließlich vom SMG aus, kann bei Bedarf aber so programmiert werden, dass die Kommunikation automatisch und regelmäßig hergestellt wird. Um aber auch spontane Ereignisse reagieren zu können, kann das SMG über einen sogenannten Wake-Up-Dienst zu einem Verbindungsaufbau veranlasst werden. Wie bei den LMN- und HAN-Schnittstellen erfolgt sämtlich Kommunikation zwischen dem SMG und externen Parteien ausschließlich verschlüsselt über die WAN-Schnittstelle.
Rechtliche Grundlage
Im Jahre 2016 trat das Messstellenbetriebsgesetz (MsbG) im Rahmen der Digitalisierung der Energiewende in Kraft. Dieses regelt den Markt für den Betrieb von Messstellen und zusätzlich die Ausstattung der Energieversorgung mit moderner Messeinrichtung und intelligenten Messsystemen.
Im Grunde genommen, hat das MsbG den Markt für Messstellenbetreiber liberalisiert und so weiteren Marktteilnehmern den Zugang zu diesem Markt ermöglicht. Viele Messdienstleister (Submetering-Unternehmen) haben daher die Chance ergriffen und ihr Know-How auf den Messstellenbereich (auch Metering genannt) übertragen, um so die gesamte Bandbreite der verbrauchabhängigen Energiemessung zu übernehmen.
Nutzen für die Wohnungswirtschaft
Neben der potenziellen Pflicht des Einbaus von SMGs basierend auf den Parametern des Messstellenbetriebsgesetzes, können SMGs aber auch viele Vorteile für wohnungswirtschaftliche Unternehmen und Ihren Mietern bieten. Der folgende Abschnitt nennt einige von ihnen im Detail:
Vermeidung von Vor-Ort-Ablesekosten
Das jährliche Stromzähler-Ablesen im Haus entfällt für den Verbraucher, da das SMG die Daten an den Lieferanten automatisiert überliefert.
Verbrauchstransparenz
Durch SMGs wird im intelligenten Messsystem eine zuverlässige Erhebung, Verarbeitung, Ermittlung, Protokollierung, Speicherung sowie auch Löschung der Messwerte gewährleistet. Die Datenübertragung erfolgt verschlüsselt. Wohnungswirtschaftliche Unternehmen und Mieter können Ihre Daten eigenständig über entsprechende Kundenportale und Apps abrufen.
Diese Automatisierung des Datenflusses optimiert und verkürzt die Übertragungswege des traditionellen Metering und Submetering-Marktes und verringert die Aufwände bei allen Instanzen in dieser Kette. Für wohnungswirtschaftliche Unternehmen schaffen SMGs die Grundlage zukünftig Nebenkostenabrechnungen per Knopfdruck selbst erstellen zu können, statt diese aufwendig von unterschiedlichen Unternehmen erstellen zu lassen und die Übermittlung der richtigen Daten zu gewährleisten.
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Als weitere, gut zusammengetragene Information empfehlen wir Ihnen das folgende Video des Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI):